Neue Studie zu Ayahuasca zeigt Nutzen für die psychische Gesundheit

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Neue Studie zu Ayahuasca zeigt Nutzen für die psychische Gesundheit

In einer neuen, im Journal of Scientific Reports veröffentlichten Studie wurden die Langzeitwirkungen von Ayahuasca untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieses halluzinogene Pflanzengebräu verschiedene psychologische Nutzen bietet, unter anderem als eine potenzielle Behandlungsoption bei Depression und anderen Störungen.

Ayahuasca ist ein psychedelisches Gebräu aus Pflanzen, die im Amazonasbecken heimisch sind. Wenn es konsumiert wird, induziert es Visionen und starke veränderte Bewusstseinszustände, die nach der Einnahme für viele Stunden andauern können. Schamanen des Regenwalds verwenden Ayahuasca in zeremoniellen Ritualen, zur spirituellen Kommunikation und als Medizin.

Ayahuasca wird aus mehreren Pflanzen hergestellt, wobei die Dschungelrebe Banisteriopsis caapi die Hauptzutat bildet. Sekundäre Inhaltsstoffe wie Chacruna (Psychotria viridis) oder Chagropanga (Diplopterys cabrerana) enthalten einen hohen Anteil der psychedelischen Substanz DMT. Damit die starken Wirkungen von Ayahuasca greifen können, muss das Gebräu sowohl DMT als auch einen MAO-Inhibitor enthalten.

NEUE AYAHUASCA-STUDIE ENTDECKT PSYCHOLOGISCHE NUTZEN

Ein Team von Forschern des University College London und der University of Exeter hat jetzt im Journal of Scientific Reports die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht. Nach ihren Erkenntnissen haben Menschen, die in den letzten 12 Monaten Ayahuasca angewendet haben, weniger Probleme mit dem Alkoholkonsum als diejenigen, die andere Psychedelika einnahmen. Ebenso wiesen diejenigen, die Ayahuasca nutzten, im Vergleich zu anderen ein höheres Wohlbefinden auf.

Basierend auf diesen neuen Erkenntnissen über die langfristigen Auswirkungen von Ayahuasca könnte das Gebräu auch bei der Behandlung von Depressionen und anderen affektiven Störungen wirksam sein.

Derzeit ist dies die umfassendste und maßgeblichste Forschung zu diesem Thema.

DER “PERSÖNLICHE WOHLBEFINDENSINDEX” MISST DAS GESAMTE WOHLSEIN

Das Team untersuchte die Daten des Global Drug Surveys von mehr als 96.000 Teilnehmern. Die Daten messen den sogenannten Personal Wellbeing Index, der Dinge wie die Verbindung mit der Gemeinde, Erfolgserlebnisse und persönliche Beziehungen bewertet.

Geht man nach ihren veröffentlichten Ergebnissen, denken die Forscher, dass Ayahuasca bei der Behandlung von Depression und Alkoholkonsumstörungen möglicherweise sehr wertvoll sein könnte.

Der Leiter der Studie, Will Law, Ph.D. am University College in London, weist darauf hin, dass die Ergebnisse seines Teams bereits durchgeführte Studien bestätigen, wonach Ayahuasca Potenzial für die psychiatrische Medizin besitzt. Obwohl seit dieser Studie keine neuen Tests mehr durchgeführt wurden, stärken die neuen Ergebnisse dennoch die Beweislage für die therapeutische Verwendung von Ayahuasca.

Zusätzlich zu den möglichen Nutzen von Ayahuasca für die psychische Gesundheit, erwähnen die Forscher auch, dass sie in der Substanz keine Belege für eine mögliche Suchtgefahr gefunden haben. Ebenso wenig ergaben sich Hinweise darauf, dass der Konsum von Ayahuasca langfristig die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen oder bestehende psychische Erkrankungen verschlimmern könnte.

"Mehrere Beobachtungsstudien haben die langfristigen Auswirkungen der regelmäßigen Verwendung von Ayahuasca im religiösen Kontext untersucht. In dieser Arbeit hat sich herausgestellt, dass eine langfristige Ayahuasca-Anwendung keine Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten hat, keine Sucht erzeugt und psychische Gesundheitsprobleme nicht verschlimmert", sagt Law, der das Forschungsteam leitete. Er weist darauf hin, dass ihre Ergebnisse vielmehr das genaue Gegenteil vermuten lassen: bessere psychische Gesundheit und weniger Alkohol- und Drogenkonsum bei jenen, die Ayahuasca verwenden.