Die häufigsten visuellen Komponenten eines psychedelischen Erlebnisses

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Die häufigsten visuellen Komponenten eines psychedelischen Erlebnisses

Der Konsum von Zauberpilzen, LSD und anderen Psychedelika kann verschiedene visuelle Effekte hervorrufen. Die sogenannten Visualisierungen reichen von unbeschreiblichen Farben und Formen bis hin zu psychedelischen Formen und Mustern, die real erscheinen. In diesem Artikel befassen wir uns mit den visuellen Aspekten eines psychedelischen Trips.

DIE VERSCHIEDENEN VISUELLEN KOMPONENTEN EINES TRIPS

Halluzinationen, psychedelische Muster und Formen, eine verzerrte Wahrnehmung, Lichtblitze und unbeschreibliche Farben sind einige der faszinierendsten Aspekte eines psychedelischen Erlebnisses. Von Psychonauten gerne als „Visuals“ bezeichnet, können sie durch den Konsum psychedelischer Substanzen wie LSD, Zauberpilze, Ayahuasca und DMT hervorgerufen werden. Sehen wir uns die verschiedenen visuellen Aspekte eines Trips einmal genauer an.

EXTERNE HALLUZINATIONEN

Wissenschaftler haben zwei Arten von Halluzinationen definiert, externe und interne Halluzinationen. Externe Halluzinationen unter dem Einfluss von Psychedelika können auch als visuelle Transformationen beschrieben werden. Sie können durch gewöhnliche Dinge in Deiner Umgebung wie Menschen, Objekte, Tiere, Orte usw. ausgelöst werden. Die Dinge in Deiner Umgebung können sich in etwas komplett anderes verwandeln und bei Deinem Trip eine einzigartige Rolle spielen.

Bei einer Variante der externen Halluzination werden bekannte Objekt oder Personen auf extrem veränderte Art und Weise wahrgenommen. Externe Halluzinationen können mit dem Phänomen der Pareidolie verglichen werden. Dabei erkennt man vermeintlich bekannte Gegenstände oder Gesichter in abstrakten Dingen. Ein Beispiel dafür ist die Wahrnehmung eines Gesichts in den Wolken oder einer Gesteinsformation.

INTERNE HALLUZINATIONEN

Interne Halluzinationen unterscheiden sich erheblich von externen Halluzinationen. Damit meint man Halluzinationen, die komplett in einer nicht realen Welt auftreten und in keinem Zusammenhang zur „Realität“ stehen.

Die meisten internen Halluzinationen beginnen mit einem kleinen Bild vor Deinen Augen, das nicht Dein komplettes Sehfeld ausfüllt. In diesem Fall kannst Du die Halluzination normalerweise vom Hintergrund unterscheiden. Die dabei entstehenden Bilder können verschieden sein, von nicht sehr real und Cartoon-ähnlich bis hin zu überaus realistisch.

Treten interne Halluzinationen intensiver auf, können sie mehr als nur kleine Eindrücke sein und zu richtigen Szenen oder Landschaften mutieren. Während Deines Trips kannst Du Dich letztendlich in einer anderen Welt wiederfinden. Eine starke Halluzination kann alle möglichen Szenarien beinhalten. Darunter fällt auch die Interaktion mit anderen (Lebe-)Wesen.

Die meisten Psychonauten geben an, dass das Schließen der Augen die Halluzinationen für gewöhnlich intensiver macht und sie realer erscheinen lässt.

LEUCHTSPUREN/SCHWEIFE

Damit meint man sich bewegende Objekte wie Menschen, Autos, Tiere und andere Objekte, die eine „Spur“ hinterlassen. Dieses Phänomen ist mit dem Effekt in Filmen oder Videospielen vergleichbar. Die Spur kann dieselbe Farbe wie das sich bewegende Objekt haben. Das muss aber nicht der Fall sein. Sich bewegende Objekte können eine feste, zum Teil transparente oder vollkommen durchsichtige Spur nach sich ziehen. Auch die Intensität und Dauer können variieren. Manche Spuren sind sehr kurz und verschwinden auch schnell wieder, während andere länger sichtbar sind. Manchmal ist eine Spur so intensiv, dass sie nur schwer wahrgenommen werden kann. Es sei denn, Du bewegst Dich nicht und hältst Deine Augen still.


NACHBILDUNGEN

Nachbildungen sind den oben erwähnten Spuren ziemlich ähnlich. Dabei handelt es sich um visuelle Verzerrungen, die für Dich noch immer sichtbar sind, selbst wenn der ursprüngliche Eindruck schon längst vorbei ist. Das Phänomen ist mit dem Nachbild vergleichbar, dass man nach dem Blick in eine helle Lichtquelle wahrnehmen kann. Nachbildungen unterscheiden sich insofern von Spuren, da die Bilder in diesem Fall nicht als glatte und verschwommene Schweife auftreten.

VERGRÖẞERUNGEN

Die Vergrößerung ist ein visuelles Phänomen und fällt unter die Kategorie der Erweiterung der Sehfähigkeit. Wie der Name schon sagt, erscheinen Dinge dabei größer als sie in Wirklichkeit sind. Während eines psychedelischen Erlebnisses ist es nicht ungewöhnlich, dass Konsumenten weit entfernte Objekte, Menschen oder Tiere viel detailreicher wahrnehmen können.

Die Vergrößerung ist relativ selten und wenn das Phänomen auftritt, dauert es meistens nur eine kurze Zeit lang an. LSD und Ayahuasca zählen zu den Substanzen, die eine detailliertere Wahrnehmung erzeugen können. Manche erfahrene Psychonauten berichten, dass sie den Effekt hervorrufen können, indem sie ein Objekt in der Ferne fixieren.

INTENSIVIERUNG DER FARBEN

Das klassische psychedelische Erlebnis! Die Intensivierung von Farben lässt diese lebendiger und viel heller erscheinen. Werden Farben intensiver wahrgenommen, versuchen Konsumenten diesen Effekt oft zu beschreiben: Sie berichten dann davon, dass rot „roter“ wird und grün „grüner“. Letztendlich erscheinen die Farben lebendiger und intensiver als in der Realität. Manche Konsumenten berichten davon, dass sie auf ihrem Trip unbeschreibliche „neue“ Farben gesehen haben, für die es in der Realität kein entsprechendes Gegenstück gibt.


VERBESSERTE ERKENNUNG VON BILDMUSTERN

Dabei handelt es sich um einen weiteren visuellen psychedelischen Effekt, der mit dem Phänomen der Pareidolie verglichen werden kann. Der Mensch besitzt die natürliche Fähigkeit, „eindeutige“ Muster wie zum Beispiel Gesichter zu erkennen. Bei der Pareidolie sehen wir Dinge, selbst wenn sie gar nicht real sind. Beispiele dafür sind das Gesicht im Mond, Jesus auf einer Scheibe Toast oder ein Baum, der wie ein Mensch aussieht.

Unter dem Einfluss psychedelischer Substanzen kann die natürliche Fähigkeit des Menschen, Muster zu erkennen, stark verbessert werden. Während des Trips wirst Du beispielsweise auf jedem Blatt eines Baums ein Gesicht erkennen können. Andere gewöhnliche Dinge wie eine Person oder ein anderes bekanntes Objekt können unter Umständen außergewöhnlich erscheinen. Die verbesserte Erkennung von Mustern, die als eine Art höhere Form der Pareidolie angesehen werden könnte, ist etwas Besonderes, da die Dinge, die Du siehst, dabei nicht verändert werden.

KLARE VISUELLE WAHRNEHMUNG

Dieser Effekt fällt ebenfalls in die Kategorie der erweiterten Wahrnehmung. Eine besonders klare Sicht während eines psychedelischen Erlebnisses bedeutet, dass sichtbare Details Deiner Umwelt extrem klar, gebündelt und definiert erscheinen. Kanten und Details von Objekten und Menschen können ausgeprägter und „schärfer“ wahrgenommen werden. Es gibt auch noch eine kompliziertere Form der Erweiterung der visuellen Wahrnehmung. Diese tritt dann auf, wenn sich Deine Wahrnehmung derartig verbessert, dass auch Deine periphere Sicht davon betroffen ist. In nüchternem Zustand ist unser Sichtfeld ziemlich beschränkt und zeigt uns nur einen relativ kleinen Bereich direkt vor uns. Die periphere Sicht geht über das direkte Sichtfeld hinaus.

Die Erweiterung der Sicht zieht oftmals noch einen anderen interessanten Effekt nach sich: Betrachten wir auf einem Trip Landschaften, Szenerien oder andere gewöhnliche Dinge, können wir eine neue Schönheit und Komplexität in Dingen erkennen, die uns vorher entgangen ist.

FARBÄNDERUNGEN

Dieser visuelle Effekt tritt häufig bei bunten und sehr hellen Objekten auf. Die Farben des Objekts fangen an, sich zu „verändern“. Die Farbänderung geschieht manchmal fließend und wird wellenartig wahrgenommen. Ein grünes Objekt wie ein Blatt oder Baum kann seine Farbe ändern und den Ausgangston immer wieder annehmen. Vielleicht verfärbt es sich von rot zu blau und dann wieder zurück. Dieser Effekt kann hinsichtlich Intensität und Geschwindigkeit variieren und manche Dinge ändern ihre Farbe schneller als andere.

VERZERRTE VISUELLE WAHRNEHMUNG UND MORPHING

Dieses Phänomen tritt auf, wenn sich das betrachtete Objekt visuell verzerrt, wölbt und abdriftet. Die abweichende visuelle Wahrnehmung kann sich beim Starren auf Dinge intensivieren. Du kannst das verschwommene Muster allerdings oftmals unterbrechen, wenn Du weg siehst und Dich anschließend wieder auf das Objekt konzentrierst.

Das visuelle Driften kann mehr oder weniger offensichtlich sein und in unterschiedlicher Intensität vorkommen. Die einfachste Form wären gerade Linien, die sich in Deiner peripheren Wahrnehmung nur schwach und unterschwellig hin und her bewegen. Bei intensiveren Erlebnissen kannst Du direkt beobachten, wie sich Teile eines Objekts bewegen oder wackeln.

Mit zunehmender Intensität können sich Dinge in etwas ganz anderes verwandeln, sodass Du das ursprüngliche Objekt gar nicht mehr erkennen werden kannst.

Wenn die verzerrte Wahrnehmung den Höhepunkt erreicht hat, fängt alles in Deiner Umgebung an, sich zu verändern und zu verzerren.

ATMUNG

Manchmal geschieht die Veränderung Deiner Umwelt und der Dinge Deiner Wahrnehmung in einem bestimmten Rhythmus. Manche Dinge oder das komplette Szenario scheinen sich auszuweiten und wieder zu schrumpfen. So, als ob alles atmen würde und Teil eines riesigen lebenden Organismus wäre.

SCHMELZEN

Dabei verflüssigen sich Teile eines Objekts oder einer Person und schmelzen dahin. Während es bei geringerer Intensität als nebensächlicher Effekt wahrgenommen wird, kann eine höhere Dosis alle Details, Farben und Linien eines Objekts miteinander vermischen, als wären sie flüssig.

FLIEẞEN

Ähnlich wie beim Schmelzen verbinden sich zwei Objekte nicht nur miteinander, sondern ergeben eine gleichmäßige Strömung wie die eines Flusses. Dieser Effekt tritt normalerweise dann auf, wenn man Dinge mit einer speziellen Struktur wie Holzoberflächen, Tierfell oder Teppiche ansieht. Oftmals lässt sich der Effekt auch durch die Vernachlässigung des Fokus hervorrufen, wenn Du auf etwas starrst.

SCHEIBCHENWAHRNEHMUNG

Bei diesem Phänomen scheint Dein Sichtfeld wie mit einem Messer oder einer Rasierklinge in mehrere Teile geschnitten worden zu sein. Das Muster mag einfach sein, so als wäre Dein Sichtfeld zum Beispiel in lediglich drei Teile geteilt worden. Ein anderes Mal kann es in komplexen Mustern auftreten und sich als verzahnte und sich bewegende Spiralformen äußern. Die abgeschnittenen Teile können sich bewegen und sich dann wieder anordnen. Dieser Effekt ist jedoch nicht allzu gewöhnlich und tritt normalerweise nur für ein paar Sekunden auf.

VERZERRUNG UND TIEFENWAHRNEHMUNG

Deine Tiefenwahrnehmung kann sich während eines psychedelischen Trips im Vergleich zum nüchternen Zustand ganz schön verändern. Auch hier lassen sich verschiedene Stufen der Intensität beobachten.

Von einer subtilen Verzerrung der visuellen Tiefenwahrnehmung spricht man, wenn sich die Ebenen Deiner Umwelt nur leicht verändern. Zum Beispiel, wenn etwas, das sich in Deiner Nähe befindet, klarer als sonst wahrgenommen wird. In der nächsten Stufe werden Vorder- und Hintergrund Deines Sichtfelds miteinander vertauscht. Während eines Trips kann es auch vorkommen, dass Deine Tiefenwahrnehmung nicht nur verzerrt ist, sondern komplett ausfällt. Wenn das geschieht, wird alles nur noch in 2D wahrgenommen und erscheint wie auf einem Bild oder einer Zeichnung.

SYMMETRISCHE WIEDERHOLUNG VON MUSTERN

Dieser Effekt tritt oft bei Objekten mit einer rauen Oberfläche wie Teppichen, Gras, Baumrinden oder Kies auf. Die von Dir wahrgenommene Textur spiegelt sich selbst auf komplizierte, symmetrische und konsistente Art und Weise immer wieder. Bemerkenswert an dieser Form der wiederkehrenden Textur ist, dass Du für gewöhnlich immer wieder dieselben Details wahrnehmen kannst, egal, wie und aus welchem Winkel Du das Ganze betrachtest.

Die symmetrischen Muster in Deiner Wahrnehmung führen oft zu anderen abstrakten Umrissen, Formen und Bildern. Dieses visuelle Phänomen wird in der Regel von der bereits erwähnten veränderten Wahrnehmung von Mustern begleitet. Es ist also wahrscheinlich, dass Du auch Gesichter und andere bekannte Formen in einer bestimmten Struktur erkenn kannst.