Alexander Shulgin: Genie, Wissenschaftler & psychedelischer Wahrheitsfinder!

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Alexander Shulgin: Genie, Wissenschaftler & psychedelischer Wahrheitsfinder!

Der als „Godfather der Psychedelika“ bekannte Alexander „Sasha“ Shulgin widmete den Großteil seines Lebens der Erforschung halluzinogener Drogen. Shulgin war mehr als nur wissenschaftlicher Beobachter der Wirkung dieser bewusstseinswerweiternden Substanzen. Er war aktiver Konsument, Fürsprecher und ständig auf der Suche nach Erleuchtung.

DAS LEBEN VON ALEXANDER SHULGIN

Geboren am 17. Juni 1925 in Berkeley, Kalifornien, hatte der junge Theodore schon von klein auf Freude am Lernen und war der nötigen Vermittlung dessen ausgesetzt. Seine beiden Eltern waren Lehrer an öffentlichen Schulen. Er begriff schnell und erhielt im Alter von nur 16 Jahren ein Stipendium für das Studium der Organischen Chemie in Harvard.

Nur 2 Jahre später gab er diese erstaunliche Gelegenheit auf, um der Marine beizutreten, wo er während des Zweiten Weltkriegs auf der USS-Pope diente. Interessanterweise sorgte eine eher unschuldige Erfahrung auf dem Schiff für erste Vorstellungen über die Macht des Verstandes. Vor einer kleinen Operation erhielt er etwas Orangensaft und bemerkte etwas weißes Pulver auf dem Boden des Glases. Der junge Alexander hielt es für ein Beruhigungsmittel und schlief schnell ein. Später fand er heraus, dass es sich dabei nur um ungelösten Zucker handelte und das war sein Heureka! Ein Moment, der die Kraft des Verstandes verdeutlichte.

Nach seiner Tätigkeit bei der Marine studierte Shulgin Biochemie an der University of California in Berkeley und promovierte im Jahr 1954. Von nun an studierte er Pharmakologie und Psychiatrie, arbeitete in den Bio-Rad Labs und begann schließlich über längere Zeit mit Dow Chemical zusammenzuarbeiten.

In der Zwischenzeit experimentierte er mit psychedelischen Substanzen.

Im Jahr 1961 entwickelte Theodore ein radikal neues Schädlingsbekämpfungsmittel namens Zectran, das Dow so viel Geld einbrachte, dass sie ihm im Austausch für das Patent fast völlige Freiheit bei seiner Forschung einräumten. Auf Wunsch von Dow entwickelte er weitere konventionellere Medikamente, während er seine psychopharmakologische Forschung vertiefte und die Ergebnisse in einer Vielzahl von Fachzeitschriften veröffentlichte. 1966 trennt er sich von Dow und begann mit dem Studium der Neurologie.

Shulgins nächstes Abenteuer wartete zu Hause auf ihn. Er richtete sein eigenes Labor ein, das liebevoll als "The Farm" bezeichnet wurde. Bald darauf unterrichtete er Studenten an lokalen Universitäten, arbeitete als privater Berater und begann eine lange und interessante Beziehung mit der DEA. Er hielt Seminare für DEA-Agenten, fungierte als Sachverständiger und verfasste ein Buch über Betäubungsmittel für Strafverfolgungszwecke. Die DEA überreichte ihm mehrere Auszeichnungen.

Obwohl die Beziehung zur DEA etwas merkwürdig ist, hat dieses Verhältnis viel zur Förderung der Forschungsagenda von Theodore Shulgin beigetragen, weil er eine Schedule-I-Lizenz von der DEA erhielt und legal mit ansonsten illegalen Drogen arbeiten konnte. Bis 1994 produzierte und testete Shulgin weiterhin eine Vielzahl von psychoaktiven Medikamenten, einschließlich MDMA, bis die DEA in seinem Labor eine Razzia machte und ihm seine Lizenz entzog.

Ab dem Jahr 2008, als er 83 Jahre alt war, begann sich der Gesundheitszustand von Shulgin zu verschlechtern. Am 2. Juni 2015, nur 15 Tage vor seinem 89. Geburtstag, starb er friedlich zu Hause im Kreise seiner Familie. Als echtes & buchstäbliches Genie war Theodore ein Mitglied der Mensa und nahm regelmäßig an ihren Veranstaltungen in seinem Heimatstaat Kalifornien teil.

SHULGINS THEORIEN UND EINFLUSS

Alexander Shulgin war fasziniert davon, wie psychedelische Substanzen Menschen dabei helfen können, in einen veränderten Bewusstseinszustand einzutreten. Eine seiner ersten Erfahrungen mit Meskalin setzte seine lebenslange Suche nach Erleuchtung in Gang.

Um es mit den Worten von Shulgin selbst zu sagen: "Ich verstand, dass unser gesamtes Universum in unserem Verstand und Geist enthalten sind. Wir können uns dafür entscheiden, keinen Zugang dazu zu finden, wir können seine Existenz sogar verleugnen, aber es ist in der Tat in uns drinnen und es gibt chemische Stoffe, die diese Verfügbarkeit katalysieren können".

Obwohl MDMA, der Hauptbestandteil von Ecstasy, 1912 erfunden und 1913 patentiert wurde, war er der Erste, der es 1976 Psychologen in kleinen, kontrollierten Dosen als Hilfsmittel vorstellte, um Patienten während Therapiesitzungen aufzulockern und für eine unbeschwertere Stimmung zu sorgen. Seine fortwährenden Experimente mit diesem Medikament sind wohl für die Ausbreitung von Molly verantwortlich.

THEODORE SHULGINS FORTLAUFENDES VERMÄCHTNIS

Shulgin ist persönlich für die Synthese und das Testen von Hunderten von Variationen von Phenethylaminen und Tryptaminen verantwortlich. Mit Hilfe von Freunden und anderen Menschen, die psychedelische Drogen testeten, entwickelte er die Shulgin Skala. Ein System zur Einstufung der Auswirkungen dieser bewusstseinsverändernden Substanzen auf das Wohlbefinden und auf das, was man unter ihrem Einfluss sieht oder hört.

Doch sein größtes Vermächtnis findet man auf den Seiten seiner literarischen Werke. Seine beiden berühmtesten Bücher PIHKAL und TIHKAL verfasste er in den 90er Jahren gemeinsam mit seiner Frau Ann Shulgin. Laut DEA fand man bei bereits bei vielen Razzien diese beiden "Kochbücher". Eine Studie über die Herstellung von Designerdrogen wie Ecstasy aus dem Jahr 2014 beschrieb Shulgins Schriften auch als "die weitreichendsten" in der Subkultur der halluzinogenen Drogen.

Diese Studie beschrieb die Folgen von Shulgins Gesamtwerk als verheerend. Wir von Mush Magic müssen dem allerdings widersprechen. Theodore Shulgins Veröffentlichungen und sein Geist inspirieren Generation auf Generation von psychedelischen Entdeckern.