Die besten Behälter für den Anbau von Zauberpilzen

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Die besten Behälter für den Anbau von Zauberpilzen

Die Auswahl des passenden Behälters für den Anbau von Zauberpilzen garantiert ein gutes Erlebnis von Anfang bis Ende. Bei MushMagic erfährst Du, welche Behälter sich dafür am besten eignen.

WELCHE BEHÄLTER MAN FÜR DEN ANBAU VON ZAUBERPILZEN MIT DER PF-TECHNIK VERWENDEN KANN

Im Hinblick auf passende Behälter für den Anbau von Zauberpilzen hast Du zwei verschiedene Möglichkeiten, das Beste aus Deinem Myzel herauszuholen: Ein spezielles Gefäß für Myzelkuchen bei der Anwendung der PF-Technik, und eine Fruchtkammer oder ein Terrarium.

Im ersten Fall müssen die Myzelkuchen aus ihrem Behälter genommen werden. Das bedeutet, dass die Öffnung des Behälters mindestens so umfangreich wie der Boden oder Bauch des Gefäßes sein muss. Ansonsten müsstest Du den Kuchen auseinanderbrechen und das gilt es eigentlich zu vermeiden. Das ist ungefähr so, als würde man die Wurzeln einer Pflanze zerstören und trotzdem ein kräftiges Wachstum erwarten.

In der Fruchtkammer haben die Pilze den nötigen Platz, den sie für das Wachstum benötigen. Voraussetzung dafür ist, dass die Kammer groß genug für die Entwicklung und Ausbreitung des Myzelkuchens ist. Außerdem sollte der Behälter groß genug sein, damit auf dem Boden noch genügend Material als Basis Platz hat, da die Pilze während des Wachstums genügend Platz über ihren Köpfen benötigen. Manche Pilze können beim ersten Schub ziemlich groß werden.

GLÄSER FÜR MYZELKUCHEN

Einweckgläser eignen sich für die Zucht eines Myzelkuchens am besten, denn sie sind eigentlich für das Konservieren von Früchten und Gemüse gedacht. Das bedeutet, sie können problemlos desinfiziert und luftdicht verschlossen werden. Darüber hinaus sind sie lebensmittelecht, robust und können wiederverwendet werden. Vor dem Beginn ist es trotzdem ratsam, das Glas auf kleine Risse oder Kratzer zu untersuchen, die zu Brüchen führen können. Vor allem nach ein paar Durchgängen, wenn sie mehrere Male aufgeheizt und abgekühlt oder beim Desinfizieren belastet wurden und oft in Gebrauch waren.

Nicht alle Einweckgläser sind gleich. Es gibt Standardgläser mit Schultern, die oben schmäler sind. Man verwendet diese Art Gläser zwar bei anderen Methoden für die Myzelzucht, nicht aber bei PF-Tek. Für die Herausnahme des Kuchens eignen sich die 500ml großen „Marmeladengläser“ am besten. Sie werden nach oben hin nicht schmäler und sind genauso robust wie herkömmliche Einweckgläser.

Bei der PF-Technik verwendet man allerdings nicht den zweiteiligen Metalldeckel – mit einem Deckel aus Metall und Gummidichtung. Stattdessen kommt ein Deckel aus Kunststoff zum Einsatz. Diese sind aus robustem und wiederverwertbarem Kunststoff gefertigt und sorgen dafür, dass das Glas fest verschlossen ist. Der Deckel besitzt in der Mitte ein 2cm großes Loch, in dem ein Filter eingebaut wurde. Auf diese Weise kann die Pilzkultur atmen und es findet ein Gasaustausch statt, ohne dass die Zucht kontaminiert wird.

FRUCHTKAMMER

Ist das Substrat erst einmal mit Myzel angereicht, braucht es einen Platz, um Fruchtkörper zu entwickeln.

Die Wahl der richtigen Fruchtkammer hängt davon ab, wie groß das Ganze werden soll. Ein einfaches Einmalbackblech aus Aluminium oder eine kleine Kunststoffwanne für den Abwasch sind für ein oder zwei Kuchen ganz gut. Ein mehrstufiges Gewächshaus (zum Beispiel aus dem Baumarkt) kann mehren Kilo Pilzen ein zuhause bieten.

Für Fruchtkammern gibt es im Grunde nur drei festgeschriebene Regeln. Wenn nicht der gesamte Behälter, sollte zumindest der Deckel lichtdurchlässig oder transparent sein. Licht dient den keimenden Pilzen als Orientierungshilfe. Darüber hinaus müssen sie groß genug sein, damit am Boden eine Schicht Perlit Platz hat und die Pilze nach oben hin wachsen können. Außerdem muss ein Gasaustausch möglich sein. Das bedeutet, dass möglicherweise Löcher hineingemacht werden müssen.

KLEINE FRUCHTKAMMER

Einweg-Backbleche aus Aluminium oder kleine Kunststoffwaschbecken bieten ausreichend Platz für die befeuchtende Schicht am Boden sowie für das Wachstum der Pilze. Man kann sie in eine durchsichtige Plastiktüte geben, die für den Gasaustausch perforiert wurde. Anschließend sollte das Ganze für genügend Licht in der Nähe eines Fensters aufgestellt werden oder man sorgt für eine künstliche Lichtquelle.

Im Haushalt gibt es zahlreiche lichtdurchlässige Behälter mit Deckel, die sich ideal für den Anbau einer kleinen Pilzmenge eignen. Ob Rund oder rechteckig hängt davon ab, wie viele Kuchen Du in Planung hast.

MITTELGROßE FRUCHTKAMMER

Der allgegenwärtige rechteckige Kunststoffbehälter mit dem lichtdurchlässigen Deckel und Griffen ist die günstige, einfach zugängliche und praktische Option für eine mittelgroße Fruchtkammer.

Solche Behälter gibt es in verschiedenen Größen. Angesichts der Tatsache, dass man für einen erfolgreichen Schub mindestens sechs Kuchen benötigt, empfiehlt sich ein Behälter mit einem Fassungsvermögen von 50–150l. Alles darunter ist in der Regel zu klein. Größere Behälter sind zu unhandlich, vor allem wenn sie mit feuchtem Perlit gefüllt sind.

Wenn Du sie mithilfe eines Bohrers bearbeitest, solltest Du von Innen nach Außen bohren und an der Außenseite ein Stück Holz anlegen. Das sorgt dafür, dass der Behälter nicht bricht und die Löcher werden dadurch feiner.

GROßE FRUCHTKAMMER

Es gibt Gewächshäuser oder Vermehrungszelte mit mehreren Drahtschichten und einer abnehmbaren, strapazierfähigen, transparenten Kunststoffabdeckung mit Reißverschluss. Diese Produkte sind ziemlich beliebt und werden in verschiedenen Größen angeboten. Die kleinste Größe ist ein mittelgroßer Behälter und passt ganz gut in einen Schrank. Mit einer anständigen Lichtquelle und unter Beachtung der Luftzirkulation können ein halbes Dutzend Pilzschübe geerntet werden.

Die größte Option ist im Wesentlichen ein kleines Gewächshaus und man benötigt dafür einen gesamten Raum. Es ist fraglich, ob ein Hobby-Mykologe die Möglichkeit hat, genügend Myzel zu produzieren, um damit einen ganzen Raum zu füllen. Es sei denn, es gibt einen anderen sterilen Raum für die Vermehrung. Aber man wird ja noch träumen dürfen!

Das soll nicht heißen, dass pro Durchgang der größtmögliche Behälter verwendet werden sollte. Es ist viel einfacher, sich um mehrere kleine und mittelgroße Behälter zu kümmern.

AQUARIEN

Es gibt Artikel im Internet, die bereits sechzehn Jahre alt sind und Glasaquarien als Fruchtkammern anpreisen. Solch ein Projekt lässt sich durchaus in die Tat umsetzen. Zunächst muss man zwar ein paar wesentliche Änderungen und Ergänzungen vornehmen, aber daraus kann etwas Funktionales entstehen. Es gibt mehrere Versionen einer Fruchtkammer aus ehemaligen Aquarien und Terrarien. Der offensichtliche Nachteil von Glas ist das hohe Gewicht. Außerdem kann es bei einem Bruch sehr gefährlich werden kann.

Mittlerweile haben Hobbyzüchter Glasaquarien als Fruchtkammern gegen leichtere und einfacher modifizierbare Kunststoffbehälter ausgetauscht. Ein Grund dafür könnte sein, dass Kunststoffbehälter heutzutage günstig und in einer Reihe praktischer Größen und Formen erhältlich sind. Wenn Du von der Idee eines Aquariums als Fruchtkammer begeistert bist, brauchst Du ein paar Werkzeuge und Geräte sowie ein Stück Plexiglas, das später als Deckel dient. Außerdem benötigt man spezielle Glasbohrer, einen Zuluftventilator und einen Luftbefeuchter. Und denk daran: Beim Bohren von Glas muss man langsam, geduldig und vorsichtig vorgehen.

Die Schritte entsprechen im Wesentlichen der Anleitung für die Verwendung von Kunststoffbehältern im Rahmen der PF-Technik. Die Kammer muss mit Luftlöchern, einem neuen Einlassventil sowie einem Ausgang für CO₂ versehen werden. Am Boden müssen mindestens 5cm feuchter Perlit liegen, um für genügend Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Wenn die Kammer nicht in einem dunklen Schrank mit Beleuchtung aufgestellt wird, müssen die Seiten abgedunkelt werden, damit die Pilze nicht seitlich wachsen.

VOR- ODER NACHTEILE SIND EINE FRAGE DES GESCHMACKS

Der Vorteil dieser Fruchtkammern besteht darin, dass sie irgendwann mit jeder Menge Zauberpilzen gefüllt sein werden. Ihre individuellen Nachteile lassen sich nur schwer ausmachen, da es keine "beste" bewährte und erprobte Methode gibt.

Was für einen Züchter ein Vorteil ist, kann für einen anderen wie ein Nachteil erscheinen. Beachte einfach die essentiellen Dinge. Luftzirkulation für den Gasaustausch. Viel Feuchtigkeit. Eine indirekte Lichtquelle und natürlich, dass Du dabei Freude hast.